Wasserstoff gewinnt in vielen Bereichen stark an Bedeutung, sei es als Ernergieträger der Zukunft oder als Traggas für Luftschiffe. Die Freisetzung von Wasserstoff, der in vielen Verbindungen auftritt (z.B. Wasser, Methan) ist zwar technologisch schon lange kein Problem mehr, jedoch entweder sehr ernergieintensiv oder auf fossile Brennstoffe angewiesen. Der größte Teil der Jahres-Weltproduktion von Wasserstoff von ca. 500 Mrd. Norm-Kubikmeter (inkl. H2 als Nebenprodukt) wird durch die Reformierung von Erdgas gewonnen. Dieses Verfahren stützt sich allerdings auf einen fossilen und nicht dauerhaft vorhandenen Rohstoff und ist mit erheblichen CO2-Emissionen verbunden. Neue Verfahren sind gefragt.
In Verbindung mit erneuerbaren Primärenergien bieten sich statt dessen die Elektrolyse von Wasser oder die Vergasung von Biomasse an. Zur letzteren kann man außer Resten aus der Land- und Forstwirtschaft oder Biomüll aus Haushalten im erweiterten Sinne auch organische Industrieabfälle zählen, deren Beseitigung oft erhebliche Schwierigkeiten bereitet.
Wasserstoff macht 75% der gesamten Masse beziehungsweise 90% aller Atome des Universums aus. In der Atmosphäre der Erde liegt Wasserstoff jedoch nur in Konzentrationen unter 1 ml/m3 vor. Der überwiegende Teil des Wasserstoffs auf der Erde ist in Wasser (an Sauerstoff gebunden) vorhanden. Andere natürliche Vorkommen sind Kohle, Fossilien und natürliche Gase, beispielsweise Methan (CH4).
Bei dieser Menge sollte die Gewinnung kein großes Problem sein.
Die Reaktion verdünnter Säuren mit Metallen (z. B. Zink), die Elektrolyse von Wasser, Natronlauge oder wässrigen Natriumchlorid-Lösungen (Chlor-Alkali-Elektrolyse), die Zersetzung des Wassers durch Alkalimetalle und die chemische Reaktion (Reformierung) von Erdgas und anderen Kohlenwasserstoffen mit Wasserdampf (Steam-Reforming) stellen Wasserstoff in seiner Molekülform als H2-Gas dar.
Es gibt bei der Herstellung von Wasserstoff einige bereits bekannte großtechnische Verfahren und einige neu entwickelte. Dabei hat jede Möglichkeit ihre Vor- und Nachteile, so dass natürlich weiter Forschung nötig ist, um diese zu optimieren und marktfähig zu machen. Es werden nachfolgend einige aktuell gebräuchliche Herstellungsarten erläutert.