Luftschiffe und Ballone heben ab. Wodurch?
Sie sind mit einem Gas oder Gasgemisch gefüllt, das leichter als die umgebende Luft ist und damit einen Auftrieb erzeugt. Das kann wiederum Luft sein, jedoch wärmere als außen (Heißluftballon), oder ein anderes Gas. Der bei Luftschiffen zusätzlich vorhandene dynamische Auftrieb wir in einem anderen Beitrag behandelt.
Als sogenanntes Traggas kommen Gase in Frage, die eine geringere Dichte als Luft (ca. 1,293 kg/m3 unter Normalbedingungen) haben. Ideal in physikalischer Hinsicht ist dafür Wasserstoff mit einer Dichte von nur 0,0899 kg/m3. Da dieses Gas zudem relativ leicht und billig herzustellen ist, war es bis weit in das 20. Jahrhundert hinein als Traggas vorherrschend. Auch heute wird es weiterhin für bemannte und unbemannte Ballons eingesetzt.
Chemisch hat Wasserstoff allerdings die ungünstige Eigenschaft, leicht brennbar und im Gemisch mit Sauerstoff, etwa aus der Luft, in einem ganz bestimmten Verhältnis sogar explosiv zu sein (Knallgas). Deshalb wurde er allmählich durch das inerte Edelgas Helium verdrängt, sobald dieses in hinreichenden Mengen produziert werden konnte. Vor dem zweiten Weltkrieg waren dazu ausschließlich die USA in der Lage.
Helium hat mit 0,1785 kg/m3 zwar eine doppelt so große Dichte wie Wasserstoff, da für den Auftrieb aber die Differenz zur Luftdichte entscheidend ist, erzeugt eine Heliumfüllung nur etwa 8% weniger Auftrieb als eine Wasserstofffüllung.
Aus diesen Werten ergibt sich als großzügige Faustregel: Um ein Gewicht entsprechend 1 kg zu heben benötigt man rund 1 m3 Traggas.
Wer es etwas genauer mag: Mit einem Kubikmeter Wasserstoff lässt sich ein Auftrieb von 1,203 kg, mit einem Kubikmeter Helium von 1,1145 kg erzeugen. Diese Werte gelten unter Normbedingungen.